Negative Auswirkungen von Stress auf unseren Körper
Negative Auswirkungen von Stress auf unseren Körper
Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 75% aller Arztbesuche ursächlich auf Stress und Überbelastung zurückzuführen sind. (Quelle) Das heißt, fast alle Krankheiten werden durch Stress mit verursacht oder begünstigt.
Ständiger Stress führt dazu, dass der Körper seine Reparaturprozesse herunterfährt und die Immunreaktionen nicht mehr richtig modulieren kann. Somit kann man sagen: Dauerstress macht auf verschiedenste Weise krank.
- Herz und Kreislauf
Chronischer Stress begünstigt Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bei Stress verengen sich die Blutgefäße, das Herz schlägt schneller, der Blutdruck und die Konzentration von Blutzucker steigen an. Dem Herz fällt es immer schwerer, durch die verengten Blutgefäße, die aufgrund von Ablagerungen immer dichter werden, Gehirn und Organe mit genügend Blut zu versorgen. Die Belastung des Herzens steigt somit zunehmend an und begünstigt: Bluthochdruck, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Arterienverkalkung, Schlaganfall, Herzinfarkt.
- Gehirn
Das Gehirn ist das erste Organ, das unter Stress leidet. Bei chronischem Stress arbeitet es auf Hochtouren und ist dadurch schnell überlastet und überfordert. Es besinnt sich nur noch auf das Überlebenswichtige und spart Ressourcen ein. Mögliche Folgeschäden könnten sein: Gedächtnisfähigkeit nimmt ab, Schlaganfallrisiko steigt, Tinnitus, Hörsturz, Hörverlust. Es kommt zu Veränderungen und einer Abnahme der grauen Substanz im Gehirn.
- Magen, Darm und Verdauung
Die Verdauung wird bei akutem Stress heruntergefahren, die Produktion der Magensäure steigt jedoch an, wodurch Magen und Darm zunehmend übersäuert und in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies kann zu folgenden Symptomen oder Krankheiten führen: Durchfall, Verstopfung, Krämpfe, Blähungen, Sodbrennen, Reizdarmsyndrom, Geschwüre, Entzündungen im Darm, Übelkeit, Appetitverlust.
- Atmung
Durch die Einatmung wird der Körper mit Sauerstoff versorgt und mit der Ausatmung Kohlendioxid abgeführt. Stress und Überforderung führen zu kurzen, flachen und hektischen Atemzügen, was zur Folge hat, dass der Körper nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden kann und sich Kohlendioxid im Körper anreichert.
- Immunsystem
Je länger der Körper Stress ausgesetzt ist, desto angreifbarer wird er. Um die stressige Situation zu überstehen, müssen viele Ressourcen aufgewendet werden. Die Abwehr von Viren und Bakterien steht hinten an. Das Stresshormon Cortisol spielt hierbei eine große Rolle: Es schwächt die körpereignen Abwehrkräfte zunehmend, was den Körper anfällig für Infektionen macht: Herpes, Fieber, Schnupfen, Husten, erhöhte Temperatur.
- Körpergewicht
Durch Stress kann dein Körpergewicht entweder zu- oder abnehmen. Durch einen Appetitverlust sinkt das Körpergewicht über kurz oder lang. Für das sogenannte Stress-Essen ist der hohe Gehalt des Stresshormons Cortisol im Blut verantwortlich. Er ruft nach schneller Energie in Form von Kohlenhydraten und Zucker. Gleichzeitig sorgt das Cortisol dafür, dass Glukose ins Blut abgegeben wird. Baut der Körper diese überschüssige Energie nicht ab (durch Bewegung bei Kampf-oder-Flucht), wird sie als Fett im Körper eingelagert und das Körpergewicht nimmt zu.
- Blutzuckerspiegel
Stress kann erheblich dazu beitragen, an Diabetes zu erkranken. Durch die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol schießt der Blutzuckerspiegel in die Höhe. Findet dies regelmäßig statt, kann dabei die Insulinsensitivität abnehmen und der Blutzucker nicht mehr zuverlässig reguliert werden.
- Haut
In stressigen Zeiten können vermehrt Stresspickel auftreten und eine Verschlimmerung der Symptome vieler Hautkrankheiten wie z.B. Juckreiz und Entzündungen.
- Muskulatur
Durch Stress stellt sich der Körper auf eine erhöhte Belastung ein und versetzt auch die Muskulatur in Alarmbereitschaft, welche sich anspannt. Chronischer Stress führt zu Verspannungen im Rücken, den Schultern und im Nacken. Diese Verspannungen können wiederum zu Kopfschmerzen und schlechtem Schlaf führen.
- Nervensystem
Durch Stress wird der Sympathikus aktiviert. Das heißt, das System wechselt in die Alarmbereitschaft. Das Nervensystem ist angespannt, die Aufmerksamkeit fokussiert, Reizbarkeit und Wachheit erhöht. Hält dieser Ausnahmezustand längere Zeit an, kann dies zu Reizbarkeit, Nervosität und Unruhe führen welche die starken Reaktionen der betroffenen Person begünstigt.
Negative Auswirkungen von Stress auf unsere Psyche
- Konzentrationsprobleme
Die psychische Überbelastung bei Stress führt dazu, dass die Konzentrationsfähigkeit sinkt, wodurch vermehrt Fehler passieren können. Wenn sich Fehler anhäufen, kann auch der Selbstwert darunter leiden.
- Innere Anspannung und Unruhe
Stress lässt die Reizbarkeit, Nervosität und Unzufriedenheit ansteigen. Gefühle wie Angst und Wut werden dadurch getriggert. Auch das Allgemeine Wohlbefinden nimmt immer mehr ab und mündet in Überforderung, Hilflosigkeit, Missmut, Niedergeschlagenheit und Erschöpfung bis hin zur Schlafproblemen.
- Entwicklung von ungesunden Verhaltensweisen
Durch dauerhaften Stress entwickelt sich nicht selten eine ungesunde Verhaltensweise wie Alkoholkonsum, Rauchen oder der Konsum von ungesunden Lebensmitteln.
- Ängste
Ängste sind oft eine Folge von Stress. Wer mit den Herausforderungen des Alltags (z.B. finanzielle Sorgen, Trennungen, Versagensängste, Sorgen um den Job) kämpft blickt oft auch pessimistischen in die Zukunft. Herzrasen, Schweißausbrüche, Ohnmacht und Panikattacken können die Folge sein.
- Depressionen
Leichte Depressionen können durch Dauerstress entstehen. Eine dauerhafte Überforderung und keine Aussicht auf Besserung kann schnell zu Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und schlechter Stimmung führen.
- Burnout
Burnout tritt oft als Folge einer dauerhaften Stresssituation auf. Wer sich den Herausforderungen nicht gewachsen fühlt, ist oft erschöpft. Folgen auf diese stressigen Situationen keine Regenerationszeiten, ist die Gefahr eines Burnouts groß. Es drohen Erschöpfung, Lustlosigkeit, dauerhafte Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit, Motivationslosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel.
Fazit:
Wer gesund werden bzw. es bleiben will, muss sich auch mit seinem Stresslevel auseinandersetzen.
Wie du Stress z.B. mit Hilfe von Yoga reduzieren kannst, erfährst du
HIER.
"Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
Arthur Schopenhauer